Erste Station meiner Wirtschaftstour im Wahlkreis: Besuch der Glassomer GmbH
Baden-Württemberg ist weltweit die drittinnovativste Region. Es bleibt von großer Bedeutung, in Wissenschaft und Forschung zu investieren, um unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfähig und innovativ zu halten. Der Besuch bei der Glassomer GmbH zum Auftakt meiner Wirtschaftstour im Wahlkreis hat mir bestätigt, dass diese Investitionen sich auszahlen. Das Unternehmen mit Wurzeln am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Universität Freiburg hat ein Niedrigtemperatur-Verfahren zur Formung von Quarzglas entwickelt.
Normalerweise wird Glas geschmolzen, geformt und nachbearbeitet. Der Schmelzpunkt von hochreinem Quarzglas liegt dabei bei etwa 1.800 ° C. Da die Schmelzen dauerhaft auf Temperatur gehalten werden müssen, ist der Prozess insgesamt sehr energieintensiv. Das Glassomer-Verfahren ermöglicht die Formung von Glas durch Spritzguss, wie bei der Verarbeitung von Kunststoffen. Dabei wird mit Temperaturen bis maximal 130 ° C gearbeitet. Der Herstellungsprozess benötigt somit bis zu 60 Prozent weniger Energie gegenüber dem herkömmlichen Verfahren!
Das aus dem Granulat, das Herzstück dieser Innovation, erzeugte hochreine Quarzglas übertrifft Standardglas außerdem in vielen Aspekten. Es hat eine hohe thermische, mechanische und chemische Beständigkeit und ist sehr transparent. Dank der Freiheiten bei der Formgebung durch das Spritzgießen kann das Quarzglas zudem für völlig neue Anwendungen wie beispielsweise als Linse für LEDs eingesetzt werden. Für dieses Verfahren wurde die Glassomer GmbH im letzten Jahr mit dem Sonderpreis des Umwelttechnikpreises sowie dem Innovationspreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Sie ist somit ein herausragendes Beispiel dafür, dass ressourceneffizientes Wirtschaften bereits Realität ist. Diesen Weg wollen wir weiter vorantreiben.