8. November 2022

Mobilität

Bereits seit meinen Kindertagen bewege ich mich mit dem Fahrrad, dem Bus oder der Bahn von A nach B. Um das Klima zu schützen, brauchen wir heute mehr denn je eine Mobilitätswende hin zu mehr Schiene, mehr ÖPNV und mehr Fahrrad. Das Ziel sind saubere Luft, lebenswerte Städte ohne Abgase und mehr Sicherheit auf den Straßen – und damit mehr Lebensqualität.

Eine Verkehrswende ist eine Garantin für mehr Klimaschutz und Sicherheit auf den Straßen. Dafür engagiere ich mich seit vielen Jahren und bringe meine Stimme aktiv in den Landtag ein.

Nadyne Saint-Cast MdL

Mobilitätswende zum Schutz des Klimas

Sehr viele Menschen fordern zu Recht eine Mobilitätswende und vor allem eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Es muss uns gelingen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) deutlich auszubauen sowie Carsharing, individuelle Nutzung von E-Autos und Rad intelligent zu vernetzen. Denn Menschen, unabhängig vom Geldbeutel und egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben, müssen weiterhin mobil sein. Vor allem in unseren Städten sollten deutlich weniger Autos unterwegs sein, wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen und die Gesundheit der Bevölkerung im Blick haben.

Kluge Instrumente für Land und Kommunen

Ich setze mich für einen ambitionierten CO2-Preis und eine sozial-ökologische Steuerreform (Dienstwagen und Kraftfahrzeug) ein. Mit diesen zentralen Instrumenten bringen wir die Mobilitätswende voran.

Der Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg, den wir als Grüne mit der Automobil- und Zuliefererindustrie begonnen haben, um den ökologischen Umbau dieser Branche voranzubringen, ist ein weiteres gutes Instrument.

Seit 2017 hat der Strategiedialog – ein Dialog aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Mobilität der Zukunft – insgesamt 70 Projekte initiiert, um den Transformationsprozess voranzutreiben und den Wandel im Automobilland Nr. 1 zu begleiten. Er muss durch konkrete Zielvereinbarungen gestärkt werden.

Auch die Kommunen sind wichtige Akteure für die Verkehrswende. Sie benötigen wirksame Instrumente, um den Verkehr einzudämmen: City-Maut, Nahverkehrsabgabe oder generelles Tempo 30 innerorts sind klimafreundliche Maßnahmen, für die ich mich stark mache.

Aus dem und für den Wahlkreis

Breisgau S-Bahn

Freiburg hat viele Berufspendler*innen, die Zahl nimmt stetig zu. Ein leistungsstarker ÖPNV auf der Schiene ist daher eminent wichtig. Besonders die Uniklinik als größte Freiburger Arbeitgeberin muss gut erreichbar sein. Die Breisgau S-Bahn läuft jedoch suboptimal. Mit der Einrichtung der Zukunftskommission Breisgau S-Bahn 2030/2040 und einem 8-Punkte-Sofortprogramm hat die Weiterentwicklung der Breisgau S-Bahn in 2022 Fahrt aufgenommen. Ein verstärktes Qualitätsmanagement, Schulungen und die Arbeit am Infrastrukturausbau dieses wichtigen Schienennetzes für die Menschen in Südbaden sind erste gute Ergebnisse des Landesverkehrsministeriums. Ein attraktiver Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist das Rückgrat für eine klimafreundliche Mobilität. Mir liegt eine verlässliche Breisgau S-Bahn in der Region Freiburg sehr am Herzen. Deshalb bin ich seit meiner Wahl regelmäßig und intensiv mit unserem Verkehrsminister Winfried Herrmann im Gespräch, um Verbesserungen auszuloten und schnellstmöglich umzusetzen.

Stadttunnel Freiburg

Der geplante Stadttunnel durch Freiburg wird die Bürger*innen vom LKW-Verkehr entlasten, die Stadt am Fluss erlebbar machen sowie die Luft und damit die Lebensqualität in Freiburg verbessern. Das Bauvorhaben ist hinsichtlich grauer Energie und Nachhaltigkeitsaspekten jedoch auch kritisch zu betrachten. Deshalb habe ich die Verwendung von Recycling-Baustoffen in die Diskussion gebracht. Das Verkehrsministerium macht deutlich, dass durch die Verwendung von Recyclingasphalt sowie durch eine materialeffizientere Bauweise, durch LED-Lampen und eine besondere Innenschale wertvolle Energie und Ressourcen im Bau und Betrieb des Tunnels eingespart werden können. Für die Green City Freiburg wäre es ein bedeutsames Zeichen, wenn dieses große Stadtentwicklungsprojekt ein ökologischer Leuchtturm wird.

Modellstadt Freiburg: Sichere Schulwege für Kinder

Kinder sind besonders verletzliche Verkehrsteilnehmer*innen. Für Kita und Grundschule braucht es daher sichere Schulwege, damit Kinder selbständig zu Fuß oder mit dem Rad dorthin gelangen können. Verkehrssicherheit für Kinder ist ein Thema, das mich als Mutter von drei kleinen Söhnen immer schon beschäftigt hat.  Deshalb habe ich im Herbst 2022 zum Runden Tisch eingeladen. Mein Ziel: Freiburg zur Modellstadt für Verkehrssicherheit zu machen. Gemeinsam mit Schulen, Eltern, Polizei, Forschungseinrichtungen, Verkehrs- und Schulverwaltung und Verkehrsminister Winfried Hermann haben wir erste Ideen entwickelt. Sichere Kita- und Schulwege sind hierbei ein zentraler Baustein.

Zu Fuß oder mit dem Rad sicher zur Schule zu gelangen, hat viele Aspekte: Es ist  eine gesunde Bewegung für Kinder, schützt gleichzeitig das Klima, weil dabei auf viele motorisierte Elterntaxis verzichtet werden kann, und in jungen Jahren wird so ein klimafreundliches Mobilitätsverhalten geprägt.

Das Programm „Aktiv zur Schule“ des Landesverkehrsministeriums  bündelt übrigens derzeit vielfältige Aktivitäten, von der Verkehrserziehung und der Schulwegeplanung bis hin zum Infrastrukturausbau. Damit leistet das Land einen wichtigen Beitrag. Der Runde Tisch hat gezeigt, dass wir Schulen und Kommunen stärker dabei unterstützen müssen, die vielfältigen Instrumente umzusetzen. Die Erstellung eines Schulwegeplans, Schulen autofrei und fahrradfreundlich machen und die Eltern zum Umstieg vom Elterntaxi aufs Rad zu motivieren, sind wichtige Maßnahmen. Das Ziel: Fahrradtraining und Verkehrserziehung als festen Bildungsbestandteil in den Bildungsplan der Grundschulen integrieren.

Zusammen mit meinem Kollegen Hermino Katzenstein und vielen anderen grünen Kolleg*innen habe ich zudem im Mai 2023 dazu den Antrag „selbst.aktiv.mobil – mit Schulwegplänen von Kindesbeinen an sicher unterwegs!“ gestellt. Unser Ziel: Sichere Schulwege für alle Kinder in Baden-Württemberg!

Ausbau der Radwege in Freiburg

Mit dem Rad zur Arbeit. Wir verbessern die Wege für Pendler*innen. Vier Freiburger Projekte wurden neu in die Landesförderung für Fuß- und Radverkehr aufgenommen. Darüber freue ich mich sehr.

Neu hinzugekommen ist die Verbreiterung des Geh- und Radwegs in der Friedhofstraße, die Beleuchtung und Markierung am FR 1 bis zur Gemarkungsgrenze Umkirch und am FR2 im Gewerbegebiet Haid bis nach Tiengen sowie die Rampenbrücke auf dem Radschnellweg FR2 im Bereich Hagelstauden.

Mit den Maßnahmen zwischen Umkirch und Freiburg sowie zwischen Tiengen und dem Gewerbegebiet Haid heben wir das  Potenzial, Pendlerinnen und Pendler aufs Rad zu bringen. Sicherheit und Komfort sind zentral, damit Berufspendler*innen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen.

Im Programm 2022 bis 2026 sind jetzt einschließlich der Vorhaben aus den Vorjahren insgesamt 751 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 680 Mio. Euro enthalten. Davon entfällt auf die neuen Freiburger Projekte voraussichtlich ein Anteil von ca. 3 Mio.

Rheintalbahn und Reaktivierung der Bahnlinie Freiburg-Colmar

Beide Schienenprojekte sind wichtig für unsere Region. Für sie setze ich mich ein, auch als überzeugte Europäerin. Egal ob Bahnverbindung nach Frankreich oder in die Schweiz: Diese Schienenverkehrsprojekte bringen Menschen länderübergreifend zusammen – beruflich oder privat – und sind ein Zeichen für ein starkes Europa.

Auszeichnung: Fahrradfreundliche Schule

Das Mobilitätsverhalten wird bereits in jungen Jahren geprägt, der tägliche Weg zur Schule spielt eine zentrale Rolle. Unser Ziel: Möglichst viele Kinder legen den Schulweg selbstaktiv zurück. Die Schulen sind wichtige Partner, um Kinder und Jugendliche für die aktive Mobilität und insbesondere das Radfahren zu begeistern. Die Landesregierung vergibt daher sehr engagierten Schulen die Landesauszeichnung „Fahrradfreundliche Schule“. Die ausgezeichneten Schulen sensibilisieren Schülerinnen und Schüler zugleich für eine klimafreundliche Mobilität und den Schutz der Umwelt. Die Landesregierung möchte gemäß Koalitionsvertrag die klimafreundliche Mobilität junger Menschen deutlich stärken sowie gleichzeitig die Verkehrssicherheit erhöhen. Alle Schulen in Baden-Württemberg können sich ganzjährig für diese Auszeichnung bewerben.

Übrigens: Das interministerielle Landesprogramm „MOVERS – Aktiv zur Schule“ berät und unterstützt Schulen und Kommunen beim schulischen Mobilitätsmanagement.

Parlamentskreis Fahrrad

Als Abgeordnete gehen wir mit gutem Beispiel voran. Und so haben wir den Parlamentskreis Fahrrad gegründet. Damit wollen wir fraktionsübergreifend das Fahrrad als umweltfreundlichstes  Verkehrsmittel voranbringen und für eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität werben.