Freiburg, Gottenheim und Schallstadt profitieren von Förderprogramm für Städtebau
Wir gehen den dringend benötigten Wohnungsbau und die Sanierung in den Kommunen an.
Nadyne Saint-Cast MdL
Aus der Städtebauförderung 2022 gehen in diesem Jahr 3,2 Mio Euro in die Stadt Freiburg, 800.000 nach Gottenheim und 500.000 erhält die Gemeinde Schallstadt. Dies teilte das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen am Freitag in Stuttgart mit. Insgesamt stehen rund 237 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln für 313 Maßnahmen zur Verfügung. „Die Mittel zur Städtebauförderung fließen in die Modernisierung und den Neubau von Ortsmitten sowie in die energetische Sanierung von Altbauten. In Freiburg beispielsweise werden die Mittel in der Sulzburger Straße, in der Knopfhäusle Siedlung und im Breisacher Hof dafür verwendet, um soziale und preisgedämpfte Wohnungen energetisch zu sanieren und auszubauen.Das sind gute Beispiele, wie Klimaschutz und soziale Anliegen in der Wohnraumförderung verbunden werden. In Schallstadt und Gottenheim werden die Ortsmitten mit den Fördermitteln attraktiver gestaltet und somit belebt. Damit setzen wir vor Ort um, was wir landesweit verfolgen, nämlich unsere Kommunen lebenswert zu erhalten und zukunftsfähig zu gestalten“, sagt MdL Saint-Cast.
Die Schwerpunkte bei der diesjährigen Städtebauförderung reichen vom Bau und Erhalt von bezahlbaren Wohnungen, über die Weiterentwicklung attraktiver Ortskerne bis zu Maßnahmen für den Klimaschutz.
Hinter der Städtebauförderung steckt auch ein ökologischer Gedanke der grün-geführten Landesregierung. „Für eine nachhaltige Baupolitik gilt für uns Grüne ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘. Das heißt: Wir wollen im Zentrum zuerst nicht-genutzte Flächen in Bauflächen umwidmen, um so wertvolle Grünflächen im Außenbereich zu schützen. Die Freiburger Projekte sind Beispiele, wie das gut gelingen kann“, so Nadyne Saint-Cast MdL. Weitere Beispiele sind energetische Sanierungen von Altbauten und die Förderung von Grün- und Freiflächen für eine klimaresiliente Stadt.
Die Städtebauförderung ist zudem ein Ausdruck einer weiteren wichtigen politischen Zielsetzung: die Stärkung der Kommunen angesichts des demografischen Wandels. „Im ländlichen Raum sind Ortskerne die Herzkammern vieler Gemeinden. Indem wir Leerstände beseitigen, Wohnraum modernisieren und Flächen für Bauvorhaben zugänglich machen, knüpfen wir an ein zentrales Vorhaben an – die Entwicklung und Stärkung der Quartiere für ein gutes Zusammenleben in Städten und auf dem Land. Die neuen Ortsmitten Schallstadt und Gottenheim zeigen, wie durch eine Mischung von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und durch attraktive Außen- und Aufenthaltsflächen die Ortsmitte belebt und attraktiv gehalten werden kann“, stellt die Abgeordnete Nadyne Saint-Cast abschließend fest.
Hintergrundinformationen zu den Projekten:
Sulzburger Straße (1.500.000 €):
Die Sanierung und Erweiterung des Seniorenzentrums Weingarten in der Sulzburger Straße 2-6 ist eine der Kernmaßnahmen des Sanierungsverfahrens Sulzburger Straße. Das Seniorenzentrum stellt eine wichtige soziale Infrastruktureinrichtung zur wohnortnahen Versorgung älterer Menschen dar. Die Nachfrage, insbesondere aus den Stadtteilen Weingarten und Haslach, ist sehr groß. Aufgrund der älter werdenden Gesellschaft wird die Bedeutung des Seniorenzentrums für die nachhaltige Stabilisierung und Aufwertung des gesamten Quartiers weiter zunehmen.
Die Vollmodernisierung des achtgeschossigen Gebäudes Hügelheimer Weg 2-6 mit 120 Wohneinheiten begann im Sommer 2020 und dauert voraussichtlich bis Mitte 2022. Die Maßnahme wird zu einer nachhaltigen Verbesserung des energetischen Standards, der Gebäudestruktur und Wohnqualität führen. Im Zuge der Modernisierung entstehen außerdem 16 zusätzliche Wohneinheiten. Im Anschluss soll die Modernisierung des baugleichen Wohngebäudes Sulzburger Straße 15-19 erfolgen.
Breisacher Hof (600.000 €):
Der Breisacher Hof ist eine ehemalige Kasernenanlage aus der Zeit um 1900. Die Gebäude sind im Wesentlichen noch vollständig erhalten. Sie prägen das Ortsbild im Stadtteil Mooswald und sind von besonderer städtebaulicher Bedeutung. Allerdings sind die Häuser stark sanierungsbedürftig.
Ziel ist es, das Gebäudeensemble zu erhalten und die Wohnsituation zu verbessern. Deshalb wird der Breisacher Hof saniert. Dabei soll besonders auf die soziale Verträglichkeit der Maßnahmen geachtet werden. Der Entwurf sieht einen markanten Baukörper entlang der Elsässer Straße mit einem höheren Kopfbau an der Breisacher Straße vor. Das Gebäude wird voraussichtlich Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen umfassen, die sich über drei, fünf und acht Geschosse verteilen und allesamt barrierefrei erreichbar sein werden.
Für die sozialen Einrichtungen sieht das Gewinnerkonzept den Erhalt des Bestandsgebäudes mit einem geschickt konzipierten Erweiterungsbau vor. Die geplante zweigeschossige Erweiterung wird mit dem Bestandsgebäude einen eigenen Innenhof bilden, dessen Mitte sich Kita und Familienzentrum teilen werden.
Knopfhäusle Siedlung (1.100.000 €):
Bei der angestrebten Sanierung der Knopfhäusle-Siedlung soll in besonderem Maße auf die soziale Verträglichkeit der Maßnahmen geachtet werden. Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen wurden daher auch Erhebungen zur sozialen Situation durchgeführt.
Im Rahmen der Untersuchungen wurden zudem eine historische Ortsanalyse und eine bauhistorische Untersuchung durchgeführt. Diese sind für die Entwicklung eines denkmalgerechten baulichen Sanierungskonzeptes notwendig. Entsprechend ist das übergeordnete Ziel der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz sowie die denkmalgerechte Modernisierung und Instandsetzung. Von großer Bedeutung sind außerdem der öffentliche Raum mit dem Kinderspielplatz und die Freiflächen der einzelnen Gebäude. Diese sind Begegnungs- und Kommunikationsort der Siedlung. Daher wird auch die Aufwertung des öffentlichen Straßenraums und des zentralen Platzes als mögliche Maßnahme gesehen.