70 Jahre Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine
Mein Grußwort am offiziellen Festakt im Historischen Kaufhaus:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,
sehr geehrte Frau AFB-Vorsitzende Winkler,
liebe Bürgervereinsvorsitzende, Bürgervereinsmitglieder und ehrenamtlich Aktive,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlichen Glückwunsch zum 70-jährigen Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine. Herzlichen Glückwunsch zum 70jährigen Jubiläum auch im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Sozialminister Lucha sowie Staatsekretärin Ute Leidig, die heute krankheitsbedingt leider nicht kommen kann, übermitteln.
70-jähriges Bestehen der Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürger- und Lokalvereine bedeutet 70 Jahre ehrenamtliches Engagement für: starke Stadtteile, für die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in politische Diskussions- und Enzscheidungsprozesse und 70 Jahre für den sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen und für unsere gesamte Stadt.
Die 18 Bürgervereine in unseren Stadtteilen leisten also einen enorm wichtigen Beitrag für 1. den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, in unserer Stadt und in den Stadtteilen. Und 2. Sie sind enorm wichtig, für eine vitale und lebendige Demokratie.
Denn klar ist: Der gesellschaftliche Zusammenhalt und eine lebendige Demokratie beginnt dort, wo die Menschen leben, er beginnt vor ort, also in den Dörfern und Statteilen.
Und bei meinen Vor-Ort-Besuchen in den Statteilen bei den Bürgervereinen Freiburgs bin ich immer wieder beeindruckt, mit welcher fachlichen Tiefe, Ausdauer und Leidenschaft sich die Bürgervereine für eine gute Stadt-, Verkehrsplanung, für Hochwasser- und Umweltschutz oder für gute Bildungseinrichtungen vor Ort einsetzen.
Und insbesondere in Freiburg sind die BV auch enorm wichtige Akteure, um Menschen, die zu uns kommen in unsere Gesellschaft zu integrieren. Durch ehrenamtliche Flüchtlingshilfe, Sprachangebote oder als Lese- und Bildungspaten.
Und Bürgervereine schaffen Orte und Möglichkeiten der Begegnung: Durch Feste, Flohmärkte usw.
Die Bürgervereine in unserer Stadt leisten also einen wesentlichen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dafür sage ich allen Aktiven: Herzlichen Dank für diese wichtige Arbeit!
Und wie wichtig diese Arbeit ist zeigt nicht zuletzt die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Baden-Württemberg im Auftrag des Sozialministeriums. Demnach ist der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft während der Corona-Pandemie zurückgegangen. Und auch das Vertrauen gegenüber öffentlichen Institutionen ist schwächer geworden. Insbesondere hier leisten sie einen wichtigen Beitrag und agieren als Verbindung zwischen Politik und Verwaltung sowie den Bürger*innen.
Angesichts der multiplen Krisen, der Parallelität der Krisen und der neuen Normalität ist es umso wichtiger, den Menschen ein Gefühl der Geborgenheit und Zuversicht zu geben, indem sie eben auch selbst ganz konkret vor Ort mit anpacken und verbessern können.
Trotz aller Krisen und Herausforderungen, die auf uns als Gesellschaft aktuell zukommen können wir insbesondere hier in einem starken Bundesland wie BW und einer wunderbaren Stadt wie Freiburg zuversichtlich sein und die Herausforderungen mit Mut und Zuversicht anpacken.
Wir leben in Frieden, es fliegen keine Bomben auf unsere Häuser und wie können als Familien in Frieden gemeinsam leben.
Und wir haben eine Gesellschaft, die unglaublich stark ist.
Und wir sind auch als Baden-Württemberg und Stadt Freiburg deswegen besonders stark, weil viele Menschen sich noch als Teil des Ganzen sehen und ein Wir-Gefühl haben. Das zeigt sich auch an den enorm hohen Ehrenamts-Quoten: Knapp die Hälfte aller Baden-Württemberginnen und Baden-Württemberger (46,1 Prozent) ab 14 Jahren engagiert sich ehrenamtlich. Baden-Württemberg ist ein Ehrenamtsland – und darauf können wir alle stolz sein. Sie als AFB und Bürgervereine schaffen Räume für dieses ehrenamtliche Engagement vor Ort die Möglichkeiten und die Plattform.
Dieses Engagement ist wichtig – und das fördern wir auch.
Mit unserer Strategie „Quartier 2030 – Gemeinsam. Gestalten“, durch unser landesweites Referat für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, das im Staatsministerium eingerichtet und von 2011 bis 2021von Staatsrätin Gisela Erler und seither von Barbara Bosch politisch vertreten wird. Und wir fördern Bürgerbeteiligung mit den sog. Bürgerräten, in denen sich Zufallsbürger mit aktuellen politischen Entscheidungen, wie z. B. der Sanierung der Staatsoper BW beschäftigen.