8. November 2022

Wissenschaft & Forschung

Forschung und Wissenschaft ermöglichen uns ein gutes Leben. Sie bringen täglich neue Erkenntnisse, helfen die Welt zu verbessern und lösen mit ihrem Innovationsgeist viele Probleme. Eine freie Gesellschaft braucht eine freie und unabhängige Forschung und Wissenschaft! Und deshalb ist auch eine stabile und starke Finanzierung wichtig, um unbeeinflusst forschen zu können. Als Land stärken und fördern wir Hochschulen, Bildungseinrichtungen, Wissenschaft und Forschungsinstitute. Denn sie weisen mit ihrer Arbeit immer in die Zukunft. Und wir gestalten diese mit und entscheiden, wie das Baden-Württemberg der nächsten Jahre aussehen soll.

Damit nachhaltige Konzepte in der Zukunft wirksam sind, müssen sie frühzeitig entwickelt und gefördert werden – egal ob an Schulen, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, in Wirtschaftsunternehmen und Betrieben. Dafür braucht es eine starke finanzielle Ausstattung, eine vorausschauende Ausbildung und vor allem eine solide institutionelle Verankerung. Ich setze mich für eine unabhängige Forschung und Wissenschaft ein, denn sie entwickelt Lösungen für die Fragen von morgen und ermöglicht uns, in Krisenzeiten angemessene Entscheidungen zu treffen.

Nadyne Saint-Cast MdL

Ausbildung für Lehrkräfte verbessern

Als Bildungspolitikerin liegen mir vor allem eine innovative und praxisorientierte Ausbildung der Lehrkräfte sowie die Schule als moderner zeitgemäßer Arbeitsplatz am Herzen. Denn nur so können wir einen qualitativ hochwertigen und ansprechenden Unterricht für Kinder und Jugendliche gewährleisten. Mir ist wichtig, dass die Lehrkräfte sehr gut gerüstet und ausgebildet sind. Denn sie sollen und wollen lebenslanges und inklusives Lernen mit Spaß und hoher Kompetenz vermitteln.

Neu: Dualer Studiengang Lehramt

Ich möchte mehr Menschen für den Lehrberuf begeistern. Deshalb bin ich auch eine starke Befürworterin des dualen Lehramtsstudiums. So erhalten Studierende bereits im Studium große Praxiserfahrung, werden zudem für ihre Arbeit entlohnt und sind früh mit Schulen gut vernetzt. Mit einem neuen dualen Studiengang wollen wir neue Zielgruppen für das Lehramt an Haupt- und Realschule sowie Gymnasium gewinnen und den Lehrermangel  bekämpfen. Der duale Masterstudiengang startet zum Wintersemester 2024/2025 als Modellprojekt an drei Standorten mit insgesamt 60 Plätzen.

Ich möchte aber auch eine duale Ausbildung für das Lehramt an Grundschulen. Dafür setze ich mich besonders ein. Auch der  Quer- und Seiteneinstieg sollte aus meiner Sicht noch stärker ausgebaut werden.  

Qualität durch Fortbildung

Außerdem ist mir wichtig, Lehrkräfte mit qualitativ hochwertigen Fort- und Weiterbildungen zu unterstützen. Ihr beruflicher Weg als lebenslanges Lernen zum Nutzen der Schüler*innen bedeutet, Potenziale, Fähigkeiten und Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Die junge Generation profitiert davon, wenn wir Lehrkräfte optimal aus- und fortbilden.

Innovationen mit Nachhaltigkeit verbinden

Baden-Württemberg gehört in Europa zu den innovativsten Regionen im Bereich Hochschulforschung. Heute gilt es stärker denn je, Innovationen mit Nachhaltigkeit  zu verknüpfen und dafür die Forschungslabore bestmöglich auszustatten. Denn angewandte Wissenschaft und Grundlagenforschung müssen heute technologische Antworten auf viele Herausforderungen finden: auf den Klimawandel, auf die Digitalisierung, auf die demografische Entwicklung. Die Fragen zu Klimaschutz, Lebensqualität und Wohlstand sind enger verzahnt denn je zuvor.

Die aktuellen Herausforderungen bedeuten eine massive Transformation der Wirtschaft und damit auch der Arbeitsplätze. Deshalb gehören Qualifizierungen, Weiterbildungen und lebenslanges Lernen zur Grundausstattung eines modernen Bildungswesens.

Wissenschaftsstandort Freiburg

Freiburg ist ein starker Hochschulstandort, an dem Wissenschaft und Forschung eng verzahnt sind. Die Universität, die Pädagogische Hochschule und die Musikhochschule in staatlicher Hand leisten neben der Evangelischen sowie Katholischen Hochschule ein breites Spektrum an Forschung und Ausbildung. Fünf Fraunhofer Institute und zwei Max-Planck-Institute betreiben darüber hinaus Spitzenforschung in den Bereichen Energie, Sicherheit, Umwelt, Gesundheit und Mobilität. Das Arnold-Bergstraesser-Institut leistet herausragende kulturwissenschaftliche Forschung. Die Wissenschaftsregion Freiburg umfasst allein durch die Universität Freiburg rund 130 Institute und 20 wissenschaftliche Zentren mit internationalem Ruf. Der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, denn nur wenn Forschungsergebnisse praktisch umgesetzt werden, führt dies zu einer Verbesserung vieler Lebensbereiche.

Diese beispielhafte Aufzählung zeigt die enorme Bedeutung von Freiburg als Wissenschaftsstandort. Und deshalb setze ich mich auch dafür ein, dass hier ein Innovationscampus Nachhaltigkeit eingerichtet wird.

Innovationscampus Nachhaltigkeit

Die Universität Freiburg entwickelt derzeit zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT das Konzept für den Innovationscampus Nachhaltigkeit. Für diese Konzeptentwicklung unter dem Leitthema „Transformationen für Stadtregionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Wohlergehen“ hat das Land eine erste Finanzierung in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2024 bereitgestellt. Ich habe mich für diese Finanzierung eingesetzt und werde mich weiter dafür engagieren, den Innovationscampus Nachhaltigkeit dauerhaft in Freiburg zu implementieren. Damit sind Forschungsprojekte verknüpft, die auf Klimaschutz und Klimaanpassung, Ressourceneffizienz, insbesondere im Bereich Rohstoffe und Energie, sowie auf das gesellschaftliche Wohlergehen ausgerichtet sind. Untersucht wird beispielsweise, wie Stadt-Regionen eine ressourceneffiziente, klimaneutrale, wirtschaftlich-rentable und gesunde Ernährung unterstützen können. Ein anderes Beispiel ist, wie eine öffentliche Gesundheit gezielt durch verschiedene Präventionsmaßnahmen gefördert werden kann.