8. November 2022

Bildung

In den Kitas und über 2.200 Grundschulen in unserem Land stellen wir derzeit die Weichen für eine erfolgreiche Bildung. Kitas und Grundschulen zu stärken, ist eine unserer zentralen Aufgaben in dieser Legislaturperiode. Denn auf den Anfang kommt es an!

Deshalb ist es mir als Bildungspolitikerin u.a. wichtig, die Lehramtsstudiengänge weiterzuentwickeln, um sowohl die Qualität des Unterrichts zu optimieren als auch dem Lehrkräftemangel zu begegnen. Es geht dabei immer um die Kinder, ihre gerechten Bildungschancen und eine gute Zukunft für kommende Generationen.

Alle Kinder in Kita und Grundschule brauchen beste Bildungschancen. Unabhängig von ihrer Herkunft. Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen und somit unsere künftige Gesellschaft. Deshalb investieren wir in Baden-Württemberg jeden dritten Euro in die Bildung und damit auch in eine starke Gesellschaft von morgen.

Nadyne Saint-Cast MdL

Wir stärken die Grundschulen

Die Grundschulen stehen vor großen Herausforderungen. Die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, die Inklusion von Kindern mit Behinderung, der Ganztagsausbau und die Medienbildung sind nur einige Beispiele.

Auf meiner Grundschultour durch Baden-Württemberg konnte ich viele Ideen und Anregungen nach Stuttgart mitnehmen.

Um die Grundschulen zu stärken, haben wir in der grün geführten Landesregierung zahlreiche wichtige Schritte in dieser Legislaturperiode eingeleitet:

Sozialindexbasierte Ressourcensteuerung: Dieses Modellprojekt berücksichtigt an einer Schule auch soziale Faktoren wie etwa Armut, Migrationshintergrund oder Alleinerziehung. Kinder brauchen dann mehr Unterstützung. Deshalb werden an solchen Schulen multiprofessionelle Teams zusätzlich mitarbeiten. Bis Ende der Legislaturperiode wollen wir diese Instrumente zur Unterstützung von Grundschulen mit besonderen Herausforderungen in die Fläche von BW tragen.

Mehr Personal

Mehr Fachkräfte in die Schulen! Wir haben weitere rund 270 Stellen für pädagogische Assistentinnen und Assistenten bereitgestellt, außerdem ein freiwilliges pädagogisches Jahr an den Schulen eingeführt und das Programm „Lernen mit Rückenwind“ verlängert.

Um langfristig mehr Personal zu gewinnen, haben wir außerdem die Studienplätze für das Grundschullehramt in den vergangenen Jahren verdoppelt, die Zahl der Studienplätze in der Sonderpädagogik massiv erhöht und den Direkteinstieg als Lehrkraft in Grundschule und Sekundarstufe I ausgeweitet. Letzteres erleichtert die Möglichkeit, an Grund-, Werkreal- Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen zu unterrichten.

Auch für die angestellten Vertretungslehrkräfte gibt es gute Nachrichten: Sie werden endlich auch über die Sommerferien bezahlt. 

Neu: Dualer Studiengang Lehramt

Mit einem neuen dualen Studiengang gewinnen wir außerdem neue Zielgruppen für das Lehramt und bekämpfen so den Lehrermangel. Die auszubildenden Lehrer*innen sollen bereits während des Studiums Geld verdienen. Der duale Masterstudiengang für das Lehramt an Haupt- und Realschule sowie Gymnasium wird zum Wintersemester 2024/2025 als Modellprojekt an drei Standorten mit insgesamt 60 Plätzen starten.

Ganztagesschulen – ganzheitlich und mit viel Kreativität

Ganztagesgrundschulen, die Musik, Sport und Natur sinnvoll mit dem Unterricht verknüpfen, ermöglichen ein ganzheitliches Lernen mit Herz, Hand und Verstand. Die Schule ist nicht nur ein Lern- sondern auch ein Lebensort, von dem Kinder und Eltern gleichermaßen enorm profitieren. Dazu gehört natürlich auch ein gutes Mittagessen – gesund, lecker und bio. Für all das setze ich  mich ein.

Ganz konkret: Wir bauen die rhythmisierten Ganztagsgrundschulen in Partnerschaft mit den Kommunen stetig aus und sind dabei, dafür die Rahmenbedingungen zu verbessern. Das betrifft etwa die Ausweitung der Zeitmodelle sowie die Möglichkeit, mehr externe Bildungspartner an die Schulen zu holen. Mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an den Grundschulen werden wir zudem den Kommunen mehr Instrumente zur Umsetzung an die Hand geben.

Individuelle Förderung und Inklusion

Inklusionsklassen brauchen eine Doppelbesetzung. Deshalb haben wir in dieser Legislaturperiode (2021 – 2026) die Anzahl der sonderpädagogischen Studienplätze erhöht. An der Pädagogischen Hochschule Freiburg wurde der Studiengang Sonderpädagogik neu geschaffen. Mit den 175 neuen Studienplätzen erhöht sich somit die landesweite Kapazität an sonderpädagogischen Studienplätzen um ein Drittel. Insgesamt stehen hier nun fast 700 Studienplätze zur Verfügung. Von den oben genannten zusätzlichen pädagogischen Assistentinnen und Assistenten werden allein 100 Assistent*innen in inklusiven Bildungsangeboten eingesetzt.

Gemeinschaftsschulen stärken

Längeres gemeinsames Lernen und eine neue Lernkultur liegen mir sehr am Herzen. Ich finde: Die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und der Spaß am Lernen sollen den gleichen Stellenwert wie der Fachunterricht haben. Über 300 Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg erfüllen bereits diesen ganzheitlichen Anspruch. Diese Schulform möchten wir als grün geführte Landesregierung weiter ausbauen und stärken. Das bedeutet auch, dass wir weiterhin die gymnasialen Oberstufen an Gemeinschaftsschulen ausbauen. Denn eine erfolgreiche Schule hängt auch von der sozialen Mischung ab.

Medienbildung und Ausstattung verbessern

Die Schule des 21. Jahrhunderts ist auch eine digitale Schule. Digitales Lernen bietet enorme Chancen: Kinder können ihre individuellen Stärken ausbauen und in ihrem eigenen Tempo lernen. Damit dieser digitale Umbau unserer Schulen gelingen kann, brauchen Lehrkräfte mehr Zeit für Fortbildungen und mehr Freiheit für Schul- und Unterrichtsentwicklung. Und klar ist: Medienbildung kann nur dann funktionieren, wenn WLAN, Tablets und PCs nicht nur vorhanden sind, sondern durch professionelles Personal gewartet und gepflegt werden.

Schulen haben die Größe mittelständischer Unternehmen. Daher ist für alle Schulformen wichtig, dass die Schulleitungen mehr Zeit und Unterstützung bekommen, um ihre Leitungsaufgaben für Schul- und Personalentwicklung sowie Digitalisierung gut wahrnehmen zu können. Hier haben wir für Entlastung gesorgt.

Der Überblick: Was haben wir erreicht?

Wir investieren jeden dritten Euro des Landeshaushaltes in Bildung und Wissenschaft. Damit machen wir deutlich: Die Zukunft unserer Kinder ist uns wichtig! Wir werden weiter auf Hochtouren daran arbeiten, gute Bildung und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder im Land zu erreichen.

Mit einer Vielzahl an Maßnahmen haben wir bereits jetzt, in dieser Legislaturperiode, Meilensteine in der Bildungspolitik zurückgelegt:

  • Die Förderung der Kindertageseinrichtungen haben wir massiv angehoben auf rund eine Milliarde Euro pro Jahr.
  • Grundschulen mit besonderen Herausforderungen werden gestärkt durch multiprofessionelle Teams.
  • Schulleitungen werden entlastet.
  • Die Zahl der Stellen für pädagogischen Assistent*innen wurde um 300 zusätzliche Stellen angehoben.
  • Das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ statten wir jährlich mit 60 Millionen Euro aus. Das ermöglicht die Einstellung von zusätzlichen 13.000 multiprofessionellen Fachkräften an den Schulen.
  • Rund 2.800 Vertretungslehrkräfte werden über die Sommerferien durchbezahlt. Sie sind eine wichtige Säule in der Unterrichtsversorgung. Dafür haben wir 15 Millionen Euro pro Jahr strukturell fest implementiert und zugleich eine jahrelange Debatte beendet.
  • Studienplätze für Grundschulamt und Sonderpädagogik haben wir deutlich erhöht.
  • Schulleitungen werden entlastet, damit sie mehr Zeit für Leitung haben.
  • Wir starten duale Studiengänge auf Lehramt als Modellprojekt. Künftige Lehrer*innen erhalten im Studium bereits viel Praxiserfahrung durch ihre Mitarbeit in Schulen.